Statement: Twittern und PR-Reisen lösen keine Konflikte
BERLIN. Nach dem vorzeitigen Ende des Koreagipfels zwischen US-Präsident Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un erklärt der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete und FDP-Außenpolitiker Frank Müller-Rosentritt:
„Das vorzeitige Ende des Gipfeltreffens kam abrupt, überrascht aber nicht wirklich. Leider hat der US-Präsident auch dieses Mal mehr auf bloße Ankündigungspolitik gesetzt. Den im Vorfeld angekündigten „Deal“ hat er bei Weitem nicht erreicht. Nordkorea wiederum ist momentan offenbar noch nicht wirklich bereit, konkrete Zusagen in Richtung Denuklearisierung zu machen. Die koreanische Halbinsel ist einen wirklichen Schritt in Richtung Frieden kein Stück näher gekommen. Das Vorgehen des US-Präsidenten hat bedauerlicherweise auch die konstruktiv-progressiven Kräfte in Südkorea mit Präsident Moon an der Spitze geschwächt. Die Hardliner im Süden fühlen sich nun sicher in ihrer Auffassung bestätigt, dass der Dialog mit Nordkorea eher ein Zeichen von Schwäche ist. Dabei hat Moons Wandel durch Annäherung bislang mehr gebracht, als die PR-Besuche Trumps. Geradezu alarmierend muss es für die Südkoreaner gewesen sein, in welcher Form der US-amerikanischen Präsidenten heute einmal mehr die gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea in Frage gestellt hat. Es zeigt sich: Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel wird nicht über Twitter und mit ein paar Reisen gelöst werden können. Vielmehr muss die internationale Gemeinschaft den Druck auf Nordkorea aufrechterhalten und gleichzeitig alle Dialogkanäle offenhalten. Das ist an Trumps Initiative grundsätzlich in der Tat begrüßenswert.“