PM: Müller-Rosentritt: „Deutschland braucht mehr Asienkompetenz“
(BERLIN.CHEMNITZ) Der für Asien zuständige FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt war in dieser Woche mit einer Delegation um Bundesaußenminister Heiko Maas in Japan und Südkorea zu Gast. Unter den Eindrücken der Reise fordert der Abgeordnete eine intensivere Auseinandersetzung mit Asien in Deutschland.
Nach seinen zahlreichen Gesprächen in Japan und der Republik Korea, unter anderem mit den Außenministern beider Länder sowie Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft, hält Müller Rosentritt fest: „Wenn man in der Region unterwegs ist, wird schnell offensichtlich, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern einen enormen Nachholbedarf hat, was die Beschäftigung mit den bedeutenden asiatischen Staaten und Gesellschaften angeht. Allein Japan, die Republik Korea und China gehören zu den weltweit wichtigsten Akteuren. Diese Länder sind führend bei vielen Innovationen, treiben politische Entwicklungen voran und spielen militärisch eine bedeutende Rolle. Im deutschen Auswärtigen Amt wurde jedoch erst 2017 eine Asien-Abteilung eingerichtet. Hier bleibt noch viel zu tun, ein Ausbau der Kapazitäten ist dringend geboten. Die Bundesregierung sollte ihren Fokus insgesamt noch viel stärker auf Asien ausrichten, um bei den Entwicklungen in der Welt als gestaltende Kraft am Ball zu bleiben. Andernfalls ist Deutschland bald zum Zuschauen verdammt“, so der Außenpolitiker. Auch die Partner vor Ort forderten laut Müller-Rosentritt ein stärkeres Engagement Deutschlands und Europas im indopazifischen Raum, so beispielsweise der Außenminister Japans, Tarō Kōno.
Daneben hält es Müller-Rosentritt, der in der FDP-Fraktion auch für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik zuständig ist, für unerlässlich, schon in der Schule ein verstärktes Augenmerk auf Asien zu richten: „Wenn unsere Kinder die Welt von morgen im besten Sinne mitgestalten sollen, müssen wir dem asiatischen Kontinent, seiner Geschichte sowie seinen vielfältigen Kulturen und Sprachen endlich mehr Gewicht im Unterricht geben. Auch ein verstärkter Jugendaustausch mit asiatischen Partnern wäre wünschenswert. Der Aufbau von Asienkompetenz sollte bereits in der Schulzeit beginnen, denn ein tiefes Verständnis füreinander ist die Grundlage für eine erfolgreiche und friedliche Zusammenarbeit in der Zukunft.“
Bildhinweis:
v.l.n.r. erste Reihe: Bundesaußenminister Heiko Maas, Kang Kyeong-hwa, Außenministerin der Republik Korea, Frank Müller-Rosentritt, MdB – Foto: privat