Mit dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) ein Jahr lang auf eine Highschool in den USA
Seit wenigen Monaten habe ich eine Patenschülerin. Novella Theresa Schlimbach aus Chemnitz. Für sie beginnt jetzt ein großes, einjähriges Abenteuer. Sie wird innerhalb des Parlamentarischen Patenschaftsprogrammes (PPP) ein Jahr lang eine Highschool in den USA besuchen.
„Ich bin aufgeregt und gespannt zugleich. Was wird auf mich zukommen, wie ist meine Gastfamilie, wie wird es in der Highschool sein – das sind so die Fragen, die mich umtreiben“, sagt die 16-Jährige. Vor wenigen Wochen erst hat sie die 10. Klasse mit den Prüfungen erfolgreich abgeschlossen. „Das war alles insgesamt sehr stressig, denn daneben galt es ja noch die Reise in die USA vorzubereiten, Dokumente zu beantragen, Vorbereitungsseminare zu besuchen. In den vergangenen Tagen ging es nur noch darum, sich Gedanken zu machen, was ich einpacke“, erzählt sie.
Ihre Gastfamilie, die im US-Bundesstaat Arkansas lebt, hat sie bereits durch ein Videotelefonat zumindest virtuell kennengelernt und auch per E-Mail Kontakt gehabt. Eine Familie, die im ländlichen Raum lebt und zwei noch jüngere Kinder im Grundschulalter hat, wird sie erwarten. Und ihre Highschool ist auch nicht gleich um die Ecke. „Die Schule ist etwa 40 Minuten mit dem Auto entfernt, aber da meine Gastmutter Spanischlehrerin an meinem Schulort ist, wird sie mich jeden Morgen mit dem Auto mitnehmen. Zumindest das weiß ich schon“, sagt die 16-Jährige.
Informiert hat sie sich zudem über die Gepflogenheiten an ihrer neuen Schule. Dort gibt es einen Dresscode. Hotpants, kurze Röcke oder Tops zu tragen, ist nicht erlaubt. Dafür gibt es eine Schulfarbe. Lila. Jeden Freitag gilt es, lila Bekleidung zu tagen. „Da musste ich erst noch einmal zum Shopping gehen, ich hatte gar nichts in dieser Farbe“, gibt Novella Theresa Schlimbach zu.
In der aktuellen Bundestagslegislatur ist es für mich Premiere, eine Patenschaft innerhalb des Austauschprogrammes PPP zu übernehmen. Ich freue mich sehr für Novella, dass sie das erleben kann. Ich bin mir sicher, dass das eine tolle Erfahrung sein wird. Mit dieser Freiheit, ein Schuljahr in den USA absolvieren zu können, geht jedoch auch eine gewisse Verantwortung einher. Sie repräsentiert an ihrer neuen Schule Deutschland. Sie sollte mit ihrer Rolle dort verantwortungsbewusst umgehen und die Chance nutzen, dort ein klares und sympathisches Bild von Deutschland zu zeichnen. Auf jeden Fall werden wir innerhalb ihres Highschooljahres in regelmäßigem Kontakt bleiben. Und wenn sie Sorgen hat, dann kann sie mich einfach anrufen.
PPP: Das PPP ist ein gemeinsames Jugendaustausch-Programm des Deutschen Bundestages und des Kongresses der USA, das im Jahr 1983 aus Anlass des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung nach Amerika vereinbart wurde. Jugendliche aus Deutschland und den USA erhalten ein Stipendium für ein Austauschjahr im jeweils anderen Land. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind „junge Botschafter“ für die politischen und kulturellen Werte ihres Landes. Eine Besonderheit des Programms ist, dass Abgeordnete des Deutschen Bundestages eine Patenschaft für die Stipendiatinnen und Stipendiaten übernehmen. Schirmherrin des Programms ist die Bundestagspräsidentin.