Frank Müller-Rosentritt

"Gutes Beispiel und wichtiger Partner"

Japanischer Premierminister Shinzo Abe und Frank Müller-Rosentritt, MdB  

Das Forum ist eine Initiative des Japanisch-Deutschen Zentrums, dass 1985 durch die damaligen Regierungschefs Bundeskanzler Helmut Kohl und Premierminister Yasuhiro Nakasone initiiert wurde. Es tagt einmal jährlich abwechselnd in Berlin und Tokyo. Das Ziel ist die Annäherung zwischen den beiden Staaten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Nach nunmehr 34 Jahren kann einerseits auf feste Bande zurück geblickt werden, andererseits gibt es weiterhin viel zu tun. Und so stand auch das diesjährige Treffen unter der Frage: Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Japan und Deutschland weiter ausgebaut und kontinuierlich verbessert werden? Frank Müller-Rosentritt: „Viele Menschen sagen Asien und meinen China, dabei ist zum Beispiel Japan einer unserer wichtigsten Partner in der Region“. Das wird, so Müller-Rosentritt, derzeit und künftig umso wichtiger, da China eine expansive Politik betreibt, die nicht nur asiatische Staaten, sondern auch Europa vor erhebliche Herausforderungen stellt. Da gibt es den militärischen Aspekt, dass China im südchinesischen Meer Inseln aufschüttet um die eigene militärische Präsenz zu verstärken. Und den gesellschaftlichen Aspekt, dass die kommunistische Partei einen immer autoritäreren Führungsstil an den Tag legt und damit Wohlstand und Freiheit in der Region gefährdet. Die Repressionen gegenüber der uigurischen Minderheit bereiten dem FDP-Außenpolitiker besonderes Kopfzerbrechen. „Deutschland muss für die Freiheit einsetzen und mit demokratischen Partnerstaaten strategische Allianzen bilden“, führt Müller-Rosentritt aus und ergänzt: „Es geht letztlich dabei um eine Allianz der Demokratien“. Dieser Gedanke dränge sich allein schon deswegen auf, weil die Volksrepublik daran arbeitet in allen wichtigen Industriesparten zum Weltmarktführer aufzusteigen. Um nicht abgehängt zu werden und selber Impulse setzen zu können, sind Deutschland und Europa auf strategische Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft angewiesen. Japan ist mit Blick darauf ein Land voller Möglichkeiten: Um seine Klimaziele zu erreichen und die Emissionen beim Verkehr auf Null zu senken, wird die Nutzbarmachung der Wasserstofftechnologie vorangetrieben. Deutschland könnte hier gemeinsam mit Japan enorme Fortschritte erzielen. „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die für uns so wichtige Automobilindustrie und Umwelt- und Klimaschutz zusammenbekommen. Japan ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Wirtschaftswachstum und Ökologie miteinander verbindet. Wir sollten uns davon anstecken lassen und unsere Bande noch enger knüpfen.“ Einer der Höhepunkte des diesjährigen Treffens war ein Gespräch der Forumsteilnehmer mit dem japanischen Regierungschef, Premierminister Shinzo Abe. Frank Müller-Rosentritt und die anderen Delegationsteilnehmer waren dem Premier äußerst dankbar für ein sehr herzliches und konstruktives Gespräch.